Wie finde ich eigentlich Blogs, die mich interessieren könnten, sei es privat oder beruflich? Wie finde ich heraus, welche Blogs bzw. welche blog entries die Richtigen für mich sind? Darum soll es u.a. im Folgenden gehen.
Zum Synonym für Suchen hat sich Google schon seit Jahren etabliert. Doch wie sieht die Suche nach Blogs etc. aus – und gibt es eigentlich eine qualifizierte Alternative?
Google hat seit einiger Zeit eine spezielle Suche nur für Blogs: die Google Blog Search. Neben dem schlicht klingenden Blogservice namens Blogger, wo man im Googleversum wie auch hier bei WordPress kostenfrei und ohne irgendwelche Installationen Blogs kreieren kann, bietet das kreative Gesindel rundum Larry Page auch gleich eine Suche an. Wenn man hier zum Beispiel den Begriff „Marktforschung“ eingibt, mutet der erste Eindruck nicht danach an, dass Google hier nur Blogs durchsucht, sondern auch die Topkandidaten des PageRanks ganz nach oben platziert. Erst danach kommen die eigentlichen Blogeinträge, wobei es sich auch meist schon eher um professionelle, B2B-orientierte Treffer handelt. Jedenfalls ist das bei meinem Beispiel so. Google unterscheidet nicht zwischen normalen Zeichenketten (strings) und Schlagwörtern (tags), sondern durchforstet einfach jeden Scheiß. Selbstverständlich kann man jedoch die erweiterte Suche bzw. die Syntax von Google verwenden, um die Ergebnisse einzugrenzen. Für mich ist es auch nicht eindeutig, ob es sich bei den Treffern um „wahre Blogs“ handelt – oder sind es nicht doch stinknormale Websites, wo einfach ein WordPress-CMS hinterhängt. Wie dem auch sei. Um die Sache dann doch noch ein wenig einzugrenzen, empfiehlt es sich, hinter jeder Suchanfrage einfach „blog“ zu schreiben. Das half jedenfalls bei mir und wenn ich dann noch die Homepages-Ergebnisse blockiere, kommen ganz gescheite Treffer raus:
Schauen wir uns nun das omninöse Technorati an. Technorati war quasi der Klassenprimus in der blogs sphere – bis sie einige vielleicht gravierenden Fehler machten. Technorati ist ein Vorzeigeunternehmen aus dem sonnigen San Francisco. Als eine der ersten Seiten, indizierten sie Blogs und führte sowas Ähnliches wie den PageRank wie bei Google ein, also grob gesagt einen Indikator für den Grad der Verlinkung der Blogs zu- bzw. untereinander (authority). Wenn man das wichtigste Blog im Bereich social media, web2.0 oder android os development usw. sucht, wird man in den Technorati-Verzeichnissen und Ratings auf jeden Fall fündig. Das Portal ist komplett auf die Blogwelt ausgelegt. Man kann hier auch eigene Blog einstellen, speziell nach tags suchen (nach der Sucheingabe einfach auf „Click to refine this search“ klicken), andere bewerten usw. usf. Das Coole ist hier, dass man quasi in real-time einen Blick dafür bekommt, was gerade blogmäßig abgeht. Zudem ist eine Filterung nach Tags möglich. Das sind knackige Vorteile gegenüber Google. Doch es gibt ein paar Schönheitsfehler:
Früher war Technorati echt das Nonplusultra der Blogsuche, doch im Jahre 2007 gab es einen herben Einbruch:
In May 2007, Andrew Orlowski, writing for the tech tabloidThe Register, criticized Technorati’s May 2007 redesign. He suggested that Technorati had decided to focus more on returning image thumbnails rather than blog results. He also claimed that Technorati never quite worked correctly in the past and that the alleged refocus was „a tacit admission that it’s given up on its original mission“
http://www.theregister.co.uk/2007/05/25/technorati_retreats
Dank der Umstellung auf englischsprachige Blogs im Jahre 2009 …
In 2009, Technorati decided to stop indexing blogs and sites in languages other than English in order to focus only on the English-language blogosphere. As a result, thousands of sites in various languages are no longer rated by the Technorati service.
http://lindipendente.splinder.com/post/22086553/Technorati%3A+the+War+of+Languag
… konnte eigentlich nur noch eines passieren: Google holt auf, wie auch folgendes Trend-Chart veranschaulicht:
Quelle: Google Trends
(Google Trends zeigt grafisch das Suchvolumen bestimmter Begriffe in einem gewissen Zeitfenster an.)
Natürlich ist Englisch DIE Weltsprache, also auch die Sprache der Blogger, aber ich will eigentlich auch Blogs aus meiner Heimat finden. Mittlerweile hat sich die Aufregung gelegt und es ist einfach nur Geschmackssache für welche Suchmaschine man sich entscheidet.
Wenn man wirklich einen Live-Einblick bekommen will zu einem bestimmten Thema, das Englische nicht scheut, der ist bei Technorati bestens aufgehoben. Für den deutschsprachigen Raum ist die Google Blog Search zu empfehlen, wobei hier wie bei der normalen Google-Suche beachten sollte, das Leute teilweise dafür bezahlen, ganz oben zu stehen und man die Google Suchsyntax einigermaßen drauf haben sollte. Bei einen richtig guten Filterung ist es sogar sinnvoll einen E-Mail-Alert bzw. einen RSS-Feed zu abonnieren, um über die neuesten Postings zum Topic up-to-date zu sein. Dies ist natürlich auch bei Technorati möglich (blogping).
Bis bald!
Bildquelle: http://socialmediamagic.com/blog/images/technorati-stickers03.jpg
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